Von der Abgeschiedenheit in die Metropole

Obwohl mein Abreisetag von Auckland nach Singapur ein Samstag war und ich für meinen Flug um halb 10 morgens schon um halb acht am Flughafen sein musste, hat Quirino ein weiteres Mal darauf bestanden, mich zu fahren – als wäre es nicht schon genug gute Tat gewesen, Krissi und mich ebenfalls an einem Wochenende damals bei unserer Ankunft in Neuseeland in aller Herrgottsfrüh abzuholen. Immerhin sind das seine kostbaren Wochenenden, an denen er mal nicht um sechs aufstehen muss... Was für ein herzensguter Mensch.


Der erste Teilstreckenflug von Auckland nach Brisbane war wie aus einem schlechten Film: Ich saß eingequetscht zwischen Fenster und einem fetten, alten Mann, der meinte, er müsste sich trotz des Filmes, den ich gerne schauen wollte, ständig mit mir unterhalten. Super ätzend.


Gott sei Dank hatte ich auf dem deutlich längeren Flug von Brisbane nach Singapur (acht Stunden) mehr Glück mit meinem Sitznachbarn: René aus Berlin hatte gerade sein mehrmonatiges Work&Travel in Australien und Neuseeland beendet und wollte vor dem Heimflug noch einen Abstecher nach Asien machen. Also eine ähnliche Situation wie die meine. Nachdem wir uns im Flugzeug so gut verstanden hatten, machten wir uns auch nach der Ankunft in Singapur gemeinsam auf den Weg zu unseren Hostels. Wie sich nämlich herausstellte, lagen diese nicht mal fünf Gehminuten voneinander entfernt – und das in einer Stadt mit 5,5 Mio. Einwohnern, wo es hunderte Hostels gibt. Was für ein Zufall!

Gleich für's Abendessen sind wir zusammen nach Little India gelaufen und haben unseren Nasen und Augen die Speisenauswahl überlassen, da wir mit keiner der Bezeichnungen etwas anfangen konnten. Während des Essens saßen wir schweigend am Tisch und haben beide einfach nur das Getummel um uns herum auf uns wirken lassen. So einen Trubel und viele Menschen hatte ich zuletzt vor knapp zwei Monaten in Südamerika erlebt, bei René war es sogar noch länger her. Kein Wunder, dass wir nach dem Essen ziemlich platt in unsere Hostelbetten gefallen sind.


Nach dem neu gewonnenen Luxus, mir mein Frühstück nicht mehr selbst zubereiten zu müssen, sondern es im Hostel nun serviert zu bekommen, habe ich mich um halb 11 wieder mit René getroffen und wir sind auf große Singapur-Entdeckungstour gegangen. Da er nur zwei Tage in der Stadt hatte, bevor er noch nach Bangkok und schließlich zurück nach Berlin fliegen würde, glich der Tag eher einem Sightseeing-Marathon als einem entspannten Stadtbummel: Bayfront, Marina Bay Sands, Singapore Flyer, Merlion, Gardens by the Bay, Orchard Road, Licht- und Wassershow – wir waren fast elf Stunden nonstop auf den Beinen. Allerdings muss ich auch dazu sagen, dass wir uns aufgrund des extremen Wetterwandels (Neuseeland kühl, Singapur tropisch heiß/feucht) eher mit minimaler Kraftanstrengung geschlurft als gelaufen sind ;-)

Besonderes Glück hatten wir mit dem Marina Bay Sands, dem riesigen Hotel- und Einkaufskomplex, das aussieht wie eine Arche, die nur darauf wartet, dass die große Sintflut kommt und die drei massiven Stelzen wegreißt. René wusste, dass man dort ganz hinauf auf eine Aussichtsplattform fahren kann und einen natürlich grandiosen Blick über die Stadt hat. Wir sind also rein in die unendlich hoch wirkenden Hallen und mit ein paar Hotelgästen in den Aufzug gestiegen. Dort mussten wir leider feststellen, dass sich das Stockwerk, auf dem sich die Plattform befand, nicht anwählen ließ. Dazu hätten wir eine Hotelgastkarte gebraucht. Mit einem ordentlichen Funken Glück hat uns der Zufall aber einen Hotelgast geschickt, der anscheinend eben genau dort oben auf der Plattform gerade einen Aufzug rief um wieder hinunter zu fahren. So haben wir uns satte 23 Dollar pro Person gespart, die der Spaß ansonsten gekostet hätte (so einen hohen Preis hätten wir allerdings sowieso nicht bezahlt, nur um von einem Hotel runter zu gucken...).

Blick auf die Gardens by the Bay...
Blick auf die Gardens by the Bay...
...den den Hotelgästen vorenthaltenen Pool...
...den den Hotelgästen vorenthaltenen Pool...
... und das Riesenrad (Singapore Flyer)
... und das Riesenrad (Singapore Flyer)

Die Bayfront vom Dach des Marina Bay Sands aus
Die Bayfront vom Dach des Marina Bay Sands aus

Gut gelaunt durch diesen Glücksfall ließen wir uns in der Orchard Road, der Haupteinkaufsstraße Singapurs von den Menschenmassen treiben und aßen in einem sogenannten Food Court eine Kleinigkeit (ein Teller Reis mit verschiedenem Gemüse, Fleisch und etwas Sauce umgerechnet zwei Euro). Obwohl in Singapur ansonsten alles in etwa dem europäischen Preisstandard entspricht (Unterkunft, Eintrittspreise, Transport), kann man, sofern man weiß wo, super günstig essen.

Wie im Ameisenhaufen - so viele Menschen sind wir beide echt nicht mehr gewöhnt
Wie im Ameisenhaufen - so viele Menschen sind wir beide echt nicht mehr gewöhnt

Mit ein paar erfrischenden Früchten sind wir nach Einbruch der Dunkelheit wieder an die Bayfront zurück gelaufen, da ich gelesen hatte, es gäbe dort jeweils zwei Mal pro Abend eine kostenlose Licht- und Wassershow. Dabei wurden auf eine Wasserwand Bilder und Videos projeziert, die mit Musik untermalt wurden.

Auf die Minute kamen wir zum Start der Vorführung an und haben die Stimmung mit allen Sinnen genossen. Eine Stadt wie Singapur wird erst bei Nacht wirklich eindrucksvoll, wenn die Hochhäuser in allen möglichen Farben erstrahlen.


Obwohl uns schon die Füße weh taten, sind wir noch die paar Meter bis zu den künstlichen Gärten gegangen, wo wir mittags schon waren. Zumindest von fern wollten wir unbedingt noch einen Blick auf die Supertrees werfen, die bei Dunkelheit natürlich auch beleuchtet werden.

Am nächsten Tag stand schon Renés Weiterreise nach Bangkok an, sodass uns nur bis Mittag Zeit blieb, noch einen anderen Teil Singapurs anzuschauen: Chinatown. Die von den Straßenhändlerrufen erfüllten engen Gassen ließen sich locker in einer Stunde ablaufen, womit uns sogar noch Zeit für ein paar Tempel blieb. Direkt nebeneinander lassen sich in Singapur chinesische und hinduistische Tempel neben muslimischen Moscheen und christlichen Kirchen finden. Faszinierend.

Nach der Verabschiedung von René war ich dann zum ersten Mal wirklich allein. Was für ein merkwürdiges Gefühl zu wissen, dass ich jetzt alles selbst entscheiden, planen und umsetzen muss... Also habe ich mich in meinem Hostel daran gemacht, endlich in Erfahrung zu bringen, was man denn in Malaysia, meinem Reiseziel nach Singapur, eigentlich alles sehen und machen kann. Damit hatte ich mich vorher nämlich nur vage beschäftigt. Nach einem ungefähren Überblick bin ich nochmal alleine losgezogen, um nicht den ganzen Abend im Hostel zu versauern. Stattdessen habe ich im um die Ecke liegenden Little India wieder was Neues zu essen probiert und bin ein wenig durch eine große Mall gebummelt. Überall, wo ich etwas interessantes entdeckte, bin ich so lange stehen geblieben wie ich wollte, habe Schuhe probiert, Schminke getestet, an unbekannten Gewürzen gerochen und die Fülle an Angeboten bestaunt (welcher Mensch braucht sechs Regale mit einer Auswahl von Deos???). Kurz gesagt, ich habe mich von meinen spontanen Impulsen einfach treiben lassen. Der erste Pluspunkt am Alleinreisen :-)  

Wir haben Selbstbräuner im Make-Up, in Asien möchten die Frauen ihre Haut lieber extra weiß
Wir haben Selbstbräuner im Make-Up, in Asien möchten die Frauen ihre Haut lieber extra weiß
Kaum zu glauben, aber es waren tatsächlich sechs ganze Reihen voller Deo-Sprays
Kaum zu glauben, aber es waren tatsächlich sechs ganze Reihen voller Deo-Sprays

Aber auch der erste nicht so schöne Aspekt ist mir an diesem Abend deutlich geworden. Als ich zwei Jungs in der Make-Up-Abteilung ganz ungeniert Nagellack und Lidschatten testen sah, war ich kurz davor mich umzudrehen und zu sagen: „Krissi, schau mal! Männer in Deutschland schmieren sich nicht mal Creme ins Gesicht und hier stehen sie in aller Öffentlichkeit am Schminkregal!“ Leider war da nur keine Kristina, um ihr meine Gedanken mitzuteilen...


Bei meiner Recherche über etwaige Reiseziele in Malaysia bin ich zufällig auf einen Tee-Workshop gestoßen, der jedoch in Singapur stattfindet. Da sich diese Sache für mich als begeisterte Teetrinkerin sehr interessant anhörte, bin ich am nächsten Tag nochmal nach Chinatown gefahren und habe einen Termin mit dem Teemeister des Ladens ausgemacht. Da mir aber schon für den restlichen verbleibenden Tag nichts mehr einfiel, was ich sonst noch in Singapur unternehmen könnte, beschloss ich, noch die kommende Nacht im Hostel zu bleiben, dann aber vor der Workshop am nächsten Tag auszuchecken und direkt nach dem Seminar nach Melaka in Malaysia aufzubrechen. Um nicht tatenlos herumzusitzen, stattete ich der kostenlosen City Gallery einen Besuch ab, in der die Entwicklungsgeschichte der Stadt gezeigt wird.

Viel Interaktives in der City Gallery
Viel Interaktives in der City Gallery

Bei meiner Recherche über etwaige Reiseziele in Malaysia bin ich zufällig auf einen Tee-Workshop gestoßen, der jedoch in Singapur stattfindet. Da sich diese Sache für mich als begeisterte Teetrinkerin sehr interessant anhörte, bin ich am nächsten Tag nochmal nach Chinatown gefahren und habe einen Termin mit dem Teemeister des Ladens ausgemacht. Da mir aber schon für den restlichen verbleibenden Tag nichts mehr einfiel, was ich sonst noch in Singapur unternehmen könnte, beschloss ich, noch die kommende Nacht im Hostel zu bleiben, dann aber vor der Workshop am nächsten Tag auszuchecken und direkt nach dem Seminar nach Melaka in Malaysia aufzubrechen. Um nicht tatenlos herumzusitzen, stattete ich der kostenlosen City Gallery einen Besuch ab, in der die Entwicklungsgeschichte der Stadt gezeigt wird.

 

Bei meinem Abendessen in einer chinesischen Markthalle kam ich mit dem Besitzer des Essenstandes ins Gespräch, wo ich mir meine Nudeln gekauft hatte. Schon witzig, was für Leute sich auf einmal mit mir unterhalten, nur weil sie merken, dass ich alleine reise.  

Mit Stäbchen essen, weil es sonst kein Besteck gibt - eine neue Erfahrung
Mit Stäbchen essen, weil es sonst kein Besteck gibt - eine neue Erfahrung

Obwohl es schon sieben Uhr war als ich die Halle verließ, wollte ich noch nicht wieder zurück ins Hostel und entschied mich spontan (was sonst) für einen erneuten Abstecher an die Bayfront. Dieser luxuriöse Glitzerteil der Stadt hat mich wirklich in seinen Bann gezogen und ich wollte die ganz besondere Atmosphäre dort an meinem letzten Abend nochmal genießen. Vom etwas schmuddeligen, wuseligen, engen Chinatown ist man in nur wenigen Minuten mit der U-Bahn am Wasser bei den glamourösen Hochhäusern, teuren Einkaufspassagen und weitläufigen Plätzen. Ein Gegensatz jagt den anderen.

Die Licht-Wasser-Musik-Show hatte auch beim zweiten Mal noch ihren Effekt, mich in der Umgebung in eine andere Welt zu versetzen. Apropos andere Welt: Obwohl die Supertrees, also die künstlichen Bäume, bei Nacht schon von fern beeindruckend aussehen, wollte ich sie nun nochmal aus der Nähe sehen. Ohne es zu wissen, kam ich genau zur nächsten Show an, bei der die Bäume mit Musikuntermalung verschieden beleuchtet werden. Was für ein Moment! Als ich so auf dem Rücken lag, die Musik in meinen Ohren und die tanzen Lichter der seltsamen Konstrukte vor Augen, fühlte mich ein bisschen wie im Film Avatar.  

Mein Rucksack war fertig zur Abreise gepackt als ich am nächsten Morgen aus meinem Hostel auscheckte. Nur noch schnell die Abfahrtszeiten des Busses überprüfen, der mich direkt nach dem Tee-Workshop nach Melaka bringen sollte... Während ich mir die Zeiten notierte, bekam ich ein Gespräch zwischen ein paar Deutschen mit, die sich über die Ladies Night unterhielten, die jeden Mittwoch in Singapur stattfindet. Übersetzt heißt das, Mädels zahlen in vielen Clubs mittwochs weder Eintritt noch Getränke. Oha! Das klang ja gut, was gibt es schließlich besseres, als sich ab und zu unter's Feiervolk zu mischen – und das für umsonst? ;-) Nachdem ich mit ins Gespräch eingestiegen bin, habe ich nicht lange gezögert und kurzerhand eine weitere Nacht in Singapur gebucht. Allerdings in einem anderen Hostel, dessen Lage für das abendliche Feiervorhaben besser geeignet war. Hach wie schön, von jetzt auf gleich den Plan zu ändern, hehehe!

Innerhalb von einer halben Stunde befand ich mich samt Gepäck im neuen Hostel. Dann war es endlich Zeit für das Tee-Seminar. Es stellte sich heraus, dass ich für den Tag die einzige Teilnehmerin war und so hatte ich eine Privatstunde in Sachen Tee und Brühen bei Vincent, dem Teemeister.

Er erklärte mir über eine Stunde lang die Unterschiede zwischen verschiedenen Teesorten (es gibt z.B. nur vier Teesorten aus der Teepflanze selbst: weißen, grünen, schwarzen und Oolong. Alles andere sind Blütentees, Tees aus anderen Pflanzen (Rotbusch z.B.) oder eben diese Tees versetzt mit Aromastoffen), die traditionellen Zubereitungsarten und Gelegenheiten, zu denen man ursprünglich Tee trank und der heilsamen Wirkung, die guter Tee haben kann. Irgendwann war ich selbst an der Reihe und sollte uns nach der vorher „gelernten“ Brühweise Tee kochen. Nach ein paar Tässchen des Gebräus und etwas Geplauder über Gott und die Welt – wie man das halt beim Teetrinken so macht – überließ mich der Meister mir selbst, eine Kellnerin des Teeladens brachte mir ein paar chinesische Häppchen und ich genoss noch über eine Stunde die andächtige Stille. Nur ich, das Essen und der Tee. Herrlich!  

Mit gluckerndem Bauch vom vielen Tee machte ich mich nach fast drei Stunden im Teeladen wieder auf den Weg in mein Hostel, um mich für meinen nun wirklich letzten Abend in Singapur etwas herauszuputzen.

Das erste Ziel sollte die Lantern Bar auf dem Dach des Fullerton Bay Hotels sein. Dort gab es zwischen 20 und 21 Uhr freie Wodkamischgetränke für Mädels. Bei meinem ersten Glas genoss ich erneut den Blick von der Bar (auf dem Dach des Hotels) auf die Bucht, von dem ich wahrscheinlich nie genug kriegen kann.  


Während ich für mein zweites Glas in der Schlange stand, kam ich mit Melanie ins Gespräch, die ich zufällig mit ihrer Freundin Marlène Deutsch reden hörte. Nicht, dass ich unbedingt den Kontakt zu Deutschen suchen würde, es war einfach nur lustig, was sie sagte und ich bin darauf eingegangen. So ergab es sich, dass mich die beiden zu ihrer Clique gebracht haben, die etwas abseits stand. Bis auf eine Amerikanerin waren die sieben Personen, die sich mir vorstellten, auch aus Deutschland und alle machen sie ein mehrmonatiges Praktikum bei Bosch.

Daher hatten sie auch schon ein bisschen Erfahrung in der allwöchentlichen Mittwochssause und schlugen eine Bar nach der anderen vor, die zu dieser und jener Zeit kostenlose Getränke für Frauen anbieten. Die drei Jungs der Gruppe kamen allerdings auch nicht zu kurz, denn wie ich schnell feststellte, füllten die Mädels immer jeweils einen Teil ihrer Getränke in die der Herren der Schöpfung. So mussten die nur ein einziges Mal einen Drink kaufen und einfach ihr Glas behalten. Ganz schön gewieft!

Von der eher ruhigen Lantern Bar nahm mich die Gruppe mit ins Empire, einer Bar in einem hohen Stockwerk eines Bürogebäudes. Hier gab es einen DJ und man konnte auch tanzen. Die Krönung war allerdings die Fete in jener Bar, die sich auf dem Marina Bay Sands befindet. Die Bar, in der ich drei Tage vorher schon stand um das Foto des Swimming-Pools zu machen, das ihr oben in einer der Galerien sehen könnt. Es war proppenvoll, als wir nach Mitternacht dort ankamen und trotz eines Eintrittsgebühr von 23$ für Männer waren die in der Überzahl. Frauen müssen mittwochs keinen Eintritt zahlen, Getränke allerdings schon. Zum Glück hatten wir aber ja „vorgesorgt“ und wirklich schon genug getrunken, sodass wir uns die teuren Ausgaben im wahrsten Sinne sparen konnten.

Melanie und Marlène mit Philipp (v.r.)
Melanie und Marlène mit Philipp (v.r.)

Obwohl der Abend genial war, überkam mich (bestärkt durch den Einfluss des Alkohols) doch ein Moment der Melancholie als ich dort oben über der Stadt stand und auf das Lichtermeer unter mir blickte. Keine Frage, die Praktikantengruppe des Abends war super nett, alle haben mich sofort in ihren Kreis aufgenommen und doch hätte ich diesen Moment gerne mit meinem Reisehühnchen Kristina geteilt, die zu dem Zeitpunkt wahrscheinlich irgendwo auf einer Insel gerade ihr Frühstück genoss. So weit weg...

Glücklicherweise fand mich nach nur wenigen Minuten einer der Jungs aus der Gruppe und zog mich wieder auf die Tanzfläche, was mein Trübsal wie im Nu vergehen ließ.


Nach einer langen, langen Nacht kehrte ich verkatert und hundemüde in mein Hostel zurück, um vor dem Auschecken wenigstens noch ein paar Stunden mein bezahltes Bett auszunutzen. Nach einer Dusche, deren belebende Wirkung leider ausblieb, schulterte ich gegen Mittag meinen Rucksack (man, kam mir der an diesem Tag schwer vor...) und machte mich nun wirklich auf den Weg nach Malaysia. 

Tschüss Singapur, du Stadt der Gegensätze, wo Männer ungeniert am Schminkregal stehen und samtene Flip Flops tragen, wo im Mai noch ein Weihnachtsbaum zu finden ist, wo sich kleine Häuser neben Wolkenkratzer reihen, wo der Luxus protzt und die Menschen im nicht weit entfernten Little India mit den Händen essen, wo in Burkas gehüllte Frauen neben leider zu wenig verhüllten an der Supermarktkasse stehen, wo selbst das Stadtsymbol selbst gegensätzlich ist. Der Löwe als Tier des Feuers mit einem Fischschwanz, Symbol des Wassers. Passender könnte man einen vereinten Gegensatz gar nicht treffen.


Kommentare: 1
  • #1

    Mama (Montag, 08 Juni 2015 14:28)

    Ach mein armes, einsames Kind! Aber es ist ja alle so bunt und futuristisch in Singapur!